Liebe Imkerfreunde,
der Juli ist ein arbeitsreicher Monat für uns und unsere Bienen. Die Schwarmzeit neigt sich dem Ende zu und die Honigernte geht in die zweite Runde. Wir haben in diesem Monat viele Aufgaben und Entscheidungen getroffen, die wir gerne mit euch teilen möchten. In diesem Blogupdate erfahrt ihr, was wir alles gemacht haben und was uns dabei wichtig war.
🍯 Schwache Völker vereinigen
Leider haben nicht alle unsere Völker die Frühjahrsentwicklung gut überstanden. Einige waren zu schwach, um sich weiter zu entwickeln oder hatten keine leistungsfähige Königin mehr. Wir haben daher beschlossen, diese Völker mit stärkeren zu vereinigen, um ihnen eine bessere Überlebenschance zu geben. Wir haben dafür die sogenannte Zeitungs-Methode angewendet, bei der eine Zeitung zwischen die beiden zu vereinigenden Völker gelegt wird. Die Bienen fressen sich durch die Zeitung und gewöhnen sich dabei an den Geruch des anderen Volkes. So wird das Risiko von Kämpfen minimiert. Wir haben natürlich vorher die überzählige Königin entfernt und die Beuten entsprechend gekennzeichnet.
🍯 Schwarmkontrolle
Eine der wichtigsten Arbeiten im Juli ist die Schwarmkontrolle. Die Bienen neigen im Frühjahr dazu, sich zu vermehren und einen Teil des Volkes mit der alten Königin auszuschwärmen. Das ist zwar ein natürlicher Vorgang, aber für uns Imker nicht wünschenswert, da wir dadurch Honigertrag und Bienenvölker verlieren können. Wir haben daher regelmäßig unsere Völker auf Anzeichen von Schwarmstimmung überprüft, wie z.B. Weiselzellen, Spielnäpfchen, gedrängter Bienensitz oder verminderter Flugbetrieb. Wenn wir solche Anzeichen gefunden haben, haben wir versucht, die Schwarmstimmung zu brechen, indem wir z.B. die Königin in einen Ableger umgesiedelt, die Brutwaben geteilt oder die Bienenflucht eingesetzt haben.
🍯 Schwarm einfangen
Trotz unserer Bemühungen, die Schwarmstimmung zu brechen, haben einige unserer Völker doch geschwärmt. Das ist immer ein spektakulärer Anblick, wenn tausende von Bienen in der Luft summen und sich an einem Ast oder einer anderen Stelle niederlassen. Wir haben uns natürlich gefreut, dass unsere Bienen gesund und vital sind, aber wir wollten sie auch nicht verlieren. Wir haben daher versucht, die Schwärme einzufangen und in neue Beuten zu bringen. Wir haben dafür eine Leiter, eine Schere, eine Bürste, eine Schwarmkiste und einen Sprühnebel aus Wasser und Honig verwendet. Wir haben die Schwärme vorsichtig abgeschnitten oder abgebürstet und in die Schwarmkiste geschüttelt. Dabei haben wir darauf geachtet, dass die Königin mit dabei ist und dass die Bienen nicht verletzt werden. Wir haben die Schwarmkiste an einen schattigen Ort gestellt und die Bienen mit dem Sprühnebel beruhigt. Später haben wir die Schwärme in neue Beuten umgesiedelt und ihnen Futter und Mittelwände gegeben.
🍯 Ableger bilden
Im Juli haben wir auch Ableger gebildet, um unsere Völker zu vermehren und zu verjüngen. Ableger sind kleine Völker, die aus einem Teil eines bestehenden Volkes gebildet werden. Wir haben dafür jeweils zwei Brutwaben, eine Futterwabe und eine Leerwabe aus einem starken Volk entnommen und in eine neue Beute eingeschlagen. Dabei haben wir darauf geachtet, dass keine Königin oder Weiselzellen mit dabei sind. Die Ableger haben wir an einen anderen Standort gebracht, um Räuberei zu vermeiden. Wir haben ihnen auch Futter und Wasser gegeben, damit sie sich gut entwickeln können. Die Ableger haben sich dann selbst eine neue Königin gezogen, die wir später auf ihre Legeleistung und Vitalität überprüft haben.
🍯 Einfüttern
Im Juli haben wir auch angefangen, unsere Völker einzufüttern, um ihnen genug Futter für den Winter zu geben. Wir haben dafür eine Zuckerlösung aus Zucker und Wasser im Verhältnis 3:2 hergestellt und in Futterzargen oder Futtertaschen gefüllt. Wir haben die Futterzargen oder Futtertaschen auf die Beuten aufgesetzt und die Bienen mit einem Futterdeckel oder einem Futteraufsatz zugänglich gemacht. Wir haben darauf geachtet, dass die Futterzargen oder Futtertaschen dicht sind und dass die Bienen nicht ertrinken können. Wir haben auch regelmäßig das Futter nachgefüllt, bis die Völker ihr Sollgewicht erreicht haben.
🍯 Honig ernten
Ende Juli haben wir auch die zweite Honigernte durchgeführt. Wir haben dafür die Honigräume von den Beuten abgenommen und die Bienen mit einer Bienenflucht oder einem Abkehrbesen entfernt. Wir haben die Honigräume in unseren Honigraum gebracht, der eine angenehme Temperatur und eine gute Hygiene bietet. Wir haben die Honigwaben aus den Rähmchen geschnitten und in eine Honigschleuder gegeben. Wir haben die Honigschleuder angeschaltet und den Honig aus den Waben geschleudert. Wir haben den Honig in einen großen Eimer laufen lassen, der ein Sieb hat, um eventuelle Wachsteilchen oder andere Verunreinigungen zu entfernen. Wir haben den Honig dann in kleinere Eimer umgefüllt und gelagert, bis wir ihn abfüllen konnten.
🍯 Gemüllkontrolle Varroa
Im Juli haben wir auch die Gemüllkontrolle Varroa durchgeführt, um den Befall unserer Völker mit der Varroamilbe zu überprüfen. Die Varroamilbe ist ein Parasit, der sich von der Hämolymphe der Bienen ernährt und dabei Viren und Bakterien überträgt. Die Varroamilbe kann die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit der Bienen stark beeinträchtigen oder sogar zum Tod des Volkes führen. Wir haben daher regelmäßig das Gemüll, das sich auf dem Bodenbrett der Beuten ansammelt, gesammelt und auf Varroamilben untersucht. Wir haben dafür eine Gemüllschublade verwendet, die wir mit einem Schieber verschlossen haben. Wir haben die Gemüllschublade nach drei Tagen herausgezogen und das Gemüll auf eine weiße Unterlage gekippt. Wir haben das Gemüll dann mit einer Lupe oder einem Mikroskop betrachtet und die Varroamilben gezählt. Wir haben die Varroazahl dann durch die Anzahl der Tage geteilt, um die tägliche Varroazahl zu erhalten. Wir haben die tägliche Varroazahl dann mit dem Schwellenwert verglichen, um zu entscheiden, ob eine Varroabehandlung notwendig ist.
🍯 Varroabehandlung
Im Juli haben wir auch die dritte Varroabehandlung des Jahres durchgeführt, um die Varroamilben in unseren Völkern zu reduzieren. Wir haben dafür den organischen Wirkstoff Thymol verwendet, der wir als Verdampfer oder Plättchen auf die Bienen aufgebracht haben. Der Thymol wirkt gegen die Varroamilben, die sich auf den Bienen und in der verdeckelten Brut befinden. Wir haben den Thymol in einer niedrigen Dosierung und bei einer kühlen Temperatur verwendet, um die Bienen nicht zu schädigen. Wir haben auch Schutzkleidung und eine Schutzbrille getragen, um uns vor dem Thymol zu schützen.
🍯 Honig abfüllen
Ende Juli haben wir auch die zweiten Gläser mit unserem leckeren Wedelspang Honig abgefüllt. Wir haben dafür unseren Honigraum genutzt, der eine angenehme Temperatur und eine gute Hygiene bietet. Wir haben den Honig zunächst in einem großen Eimer erwärmt, um ihn flüssiger zu machen. Dann haben wir ihn durch ein Sieb laufen lassen, um eventuelle Wachsteilchen oder andere Verunreinigungen zu entfernen. Anschließend haben wir den Honig in saubere Gläser gefüllt, die wir mit einem Etikett versehen haben. Auf dem Etikett stehen der Name unseres Imkereibetriebs, die Sorte und der Erntezeitpunkt des Honigs, sowie das Mindesthaltbarkeitsdatum und die Chargennummer. So können wir unseren Honig sicher und professionell an unsere Kunden verkaufen oder verschenken.
🍯 Kunstschwarm bilden
Im Juli haben wir auch einen Kunstschwarm gebildet, um ein neues Volk zu erstellen. Ein Kunstschwarm ist ein künstlich erzeugter Schwarm, der aus einer Königin und einer bestimmten Anzahl von Bienen besteht. Wir haben dafür eine junge, begattete Königin ausgewählt, die wir in einen Käfig gesperrt haben. Wir haben dann eine Beute mit Rähmchen und Mittelwänden vorbereitet und den Käfig mit der Königin in die Mitte gehängt. Wir haben dann Bienen aus verschiedenen Völkern in die Beute geschüttelt, bis sie etwa ein Drittel des Raumes gefüllt haben. Wir haben die Beute dann an einen anderen Standort gebracht, um Räuberei zu vermeiden. Wir haben den Käfig mit der Königin nach ein paar Tagen geöffnet, damit die Bienen sie annehmen können. Wir haben dem Kunstschwarm auch Futter und Wasser gegeben, damit er sich gut entwickeln kann.
🍯 Regelmäßige Durchsicht
Im Juli haben wir auch regelmäßig unsere Völker durchgesehen, um ihren Zustand und ihre Entwicklung zu beobachten. Wir haben dabei auf die Gesundheit der Bienen, die Stärke des Volkes, die Qualität der Königin, die Menge und Verteilung der Brut und des Futters, die Anwesenheit von Schädlingen oder Krankheiten, die Sauberkeit der Beuten und die Einhaltung der Bienenordnung geachtet. Wir haben auch eventuelle Korrekturen oder Eingriffe vorgenommen, wie z.B. das Umhängen oder Austauschen von Waben, das Entfernen von Wildbau oder das Zufüttern von Futter. Wir haben auch unsere Beobachtungen und Maßnahmen in unserem Stockbuch festgehalten, um einen Überblick über unsere Völker zu behalten.
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