Liebe Imkerfreunde,
der August ist ein wichtiger Monat für uns und unsere Bienen. Die Honigernte geht zu Ende und die Vorbereitung auf den Winter beginnt. Wir haben in diesem Monat viele Maßnahmen ergriffen, um unsere Völker gesund und stark zu halten. In diesem Blogupdate erfahrt ihr, was wir alles gemacht haben und was uns dabei wichtig war.
🍯 Schwache Völker vereinigen
Leider haben nicht alle unsere Völker die Sommertrockenheit gut überstanden. Einige waren zu schwach, um sich weiter zu entwickeln oder hatten keine leistungsfähige Königin mehr. Wir haben daher beschlossen, diese Völker mit stärkeren zu vereinigen, um ihnen eine bessere Überlebenschance zu geben. Wir haben dafür die sogenannte Zeitungs-Methode angewendet, bei der eine Zeitung zwischen die beiden zu vereinigenden Völker gelegt wird. Die Bienen fressen sich durch die Zeitung und gewöhnen sich dabei an den Geruch des anderen Volkes. So wird das Risiko von Kämpfen minimiert. Wir haben natürlich vorher die überzählige Königin entfernt und die Beuten entsprechend gekennzeichnet.
🍯 AFB Monitoring
Im August haben wir auch ein AFB Monitoring durchgeführt, um unsere Völker auf die Amerikanische Faulbrut zu überprüfen. Die Amerikanische Faulbrut ist eine bakterielle Brutkrankheit, die die Larven der Bienen befällt und abtötet. Die Amerikanische Faulbrut ist hoch ansteckend und kann ganze Völker vernichten. Sie ist auch meldepflichtig und unterliegt der Seuchenbekämpfung. Wir haben daher von jedem Volk eine Futterkranzprobe entnommen und an ein Labor geschickt, das die Probe auf das Bakterium Paenibacillus larvae untersucht hat. Wir haben zum Glück keine positiven Befunde erhalten und konnten unsere Völker als gesund einstufen.
🍯 Honig ernten
Anfang August haben wir auch die letzte Honigernte des Jahres durchgeführt. Wir haben dafür die Honigräume von den Beuten abgenommen und die Bienen mit einer Bienenflucht oder einem Abkehrbesen entfernt. Wir haben die Honigräume in unseren Honigraum gebracht, der eine angenehme Temperatur und eine gute Hygiene bietet. Wir haben die Honigwaben aus den Rähmchen geschnitten und in eine Honigschleuder gegeben. Wir haben die Honigschleuder angeschaltet und den Honig aus den Waben geschleudert. Wir haben den Honig in einen großen Eimer laufen lassen, der ein Sieb hat, um eventuelle Wachsteilchen oder andere Verunreinigungen zu entfernen. Wir haben den Honig dann in kleinere Eimer umgefüllt und gelagert, bis wir ihn abfüllen konnten.
🍯 Gemüllkontrolle Varroa
Im August haben wir auch die Gemüllkontrolle Varroa durchgeführt, um den Befall unserer Völker mit der Varroamilbe zu überprüfen. Die Varroamilbe ist ein Parasit, der sich von der Hämolymphe der Bienen ernährt und dabei Viren und Bakterien überträgt. Die Varroamilbe kann die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit der Bienen stark beeinträchtigen oder sogar zum Tod des Volkes führen. Wir haben daher regelmäßig das Gemüll, das sich auf dem Bodenbrett der Beuten ansammelt, gesammelt und auf Varroamilben untersucht. Wir haben dafür eine Gemüllschublade verwendet, die wir mit einem Schieber verschlossen haben. Wir haben die Gemüllschublade nach drei Tagen herausgezogen und das Gemüll auf eine weiße Unterlage gekippt. Wir haben das Gemüll dann mit einer Lupe oder einem Mikroskop betrachtet und die Varroamilben gezählt. Wir haben die Varroazahl dann durch die Anzahl der Tage geteilt, um die tägliche Varroazahl zu erhalten. Wir haben die tägliche Varroazahl dann mit dem Schwellenwert verglichen, um zu entscheiden, ob eine Varroabehandlung notwendig ist.
🍯 Einfüttern
Im August haben wir auch weiterhin unsere Völker eingefüttert, um ihnen genug Futter für den Winter zu geben. Wir haben dafür eine Zuckerlösung aus Zucker und Wasser im Verhältnis 3:2 hergestellt und in Futterzargen oder Futtertaschen gefüllt. Wir haben die Futterzargen oder Futtertaschen auf die Beuten aufgesetzt und die Bienen mit einem Futterdeckel oder einem Futteraufsatz zugänglich gemacht. Wir haben darauf geachtet, dass die Futterzargen oder Futtertaschen dicht sind und dass die Bienen nicht ertrinken können. Wir haben auch regelmäßig das Futter nachgefüllt, bis die Völker ihr Sollgewicht erreicht haben.
🍯 Einwintern
Im August haben wir auch unsere Völker auf den Winter vorbereitet. Wir haben dafür die Beuten auf ihre Winterstärke reduziert, indem wir überzählige Rähmchen oder Honigräume entfernt haben. Wir haben auch die Beuten auf ihre Winterlage gebracht, indem wir sie an einen geschützten, sonnigen und trockenen Standort gestellt haben. Wir haben auch die Beuten gegen Witterungseinflüsse isoliert, indem wir sie mit Styroporplatten oder Dämmfolien umwickelt haben. Wir haben auch die Beuten gegen Schädlinge gesichert, indem wir sie mit Mäusegittern oder Ameisenfallen versehen haben. Wir haben auch die Beuten gegen Diebstahl oder Vandalismus geschützt, indem wir sie mit Ketten oder Schlössern gesichert haben.
🍯 Varroabehandlung
Im August haben wir auch die vierte und letzte Varroabehandlung des Jahres durchgeführt, um die Varroamilben in unseren Völkern zu reduzieren. Wir haben dafür den organischen Wirkstoff Oxalsäure verwendet, den wir als Sprüh- oder Träufellösung auf die Bienen aufgebracht haben. Die Oxalsäure wirkt gegen die Varroamilben, die sich auf den Bienen befinden, aber nicht gegen die Varroamilben, die sich in der verdeckelten Brut vermehren. Deshalb haben wir die Varroabehandlung nur bei brutfreien oder brutarmeren Völkern angewendet. Wir haben die Oxalsäure in einer niedrigen Konzentration und bei einer kühlen Temperatur verwendet, um die Bienen nicht zu schädigen. Wir haben auch Schutzkleidung und eine Schutzbrille getragen, um uns vor der Säure zu schützen.
🍯 Honig abfüllen
Ende August haben wir auch die letzten Gläser mit unserem leckeren Wedelspang Honig abgefüllt. Wir haben dafür unseren Honigraum genutzt, der eine angenehme Temperatur und eine gute Hygiene bietet. Wir haben den Honig zunächst in einem großen Eimer erwärmt, um ihn flüssiger zu machen. Dann haben wir ihn durch ein Sieb laufen lassen, um eventuelle Wachsteilchen oder andere Verunreinigungen zu entfernen. Anschließend haben wir den Honig in saubere Gläser gefüllt, die wir mit einem Etikett versehen haben. Auf dem Etikett stehen der Name unseres Imkereibetriebs, die Sorte und der Erntezeitpunkt des Honigs, sowie das Mindesthaltbarkeitsdatum und die Chargennummer. So können wir unseren Honig sicher und professionell an unsere Kunden verkaufen oder verschenken.
🍯 Kunstschwarm bilden
Im August haben wir auch einen Kunstschwarm gebildet, um ein neues Volk zu erstellen. Ein Kunstschwarm ist ein künstlich erzeugter Schwarm, der aus einer Königin und einer bestimmten Anzahl von Bienen besteht. Wir haben dafür eine junge, begattete Königin ausgewählt, die wir in einen Käfig gesperrt haben. Wir haben dann eine Beute mit Rähmchen und Mittelwänden vorbereitet und den Käfig mit der Königin in die Mitte gehängt. Wir haben dann Bienen aus verschiedenen Völkern in die Beute geschüttelt, bis sie etwa ein Drittel des Raumes gefüllt haben. Wir haben die Beute dann an einen anderen Standort gebracht, um Räuberei zu vermeiden. Wir haben den Käfig mit der Königin nach ein paar Tagen geöffnet, damit die Bienen sie annehmen können. Wir haben dem Kunstschwarm auch Futter und Wasser gegeben, damit er sich gut entwickeln kann.
🍯 Regelmäßige Durchsicht
Im August haben wir auch regelmäßig unsere Völker durchgesehen, um ihren Zustand und ihre Entwicklung zu beobachten. Wir haben dabei auf die Gesundheit der Bienen, die Stärke des Volkes, die Qualität der Königin, die Menge und Verteilung der Brut und des Futters, die Anwesenheit von Schädlingen oder Krankheiten, die Sauberkeit der Beuten und die Einhaltung der Bienenordnung geachtet. Wir haben auch eventuelle Korrekturen oder Eingriffe vorgenommen, wie z.B. das Umhängen oder Austauschen von Waben, das Entfernen von Wildbau oder das Zufüttern von Futter. Wir haben auch unsere Beobachtungen und Maßnahmen in unserem Stockbuch festgehalten, um einen Überblick über unsere Völker zu behalten.
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