Liebe Imkerfreunde, der April ist ein spannender Monat für uns und unsere Bienen. Die Natur erwacht aus dem Winterschlaf und die ersten Blüten locken die fleißigen Sammlerinnen an. Wir haben in diesem Monat viele wichtige Arbeiten an unseren Völkern durchgeführt, um sie für die kommende Saison fit zu machen. In diesem Blogupdate möchten wir euch davon erzählen und euch einige nützliche Tipps geben.
🍯 Mittelwände einlöten
Eine der ersten Arbeiten im April war das Einlöten von neuen Mittelwänden in die Rähmchen. Mittelwände sind vorgefertigte Wachsplatten mit einer Wabenstruktur, die den Bienen als Grundlage für den Wabenbau dienen. Durch das Einlöten in die Rähmchen werden sie stabilisiert und können später leichter in die Beuten eingesetzt werden. Wir haben dafür einen speziellen Lötkolben verwendet, der die Mittelwände mit dem Rähmchendraht verbindet. Dabei haben wir darauf geachtet, dass die Mittelwände möglichst gerade und mittig in den Rähmchen sitzen, damit die Bienen gleichmäßige Waben bauen können.
🍯 Futtersituation kontrollieren
Eine weitere wichtige Aufgabe im April war die Kontrolle der Futtersituation. Auch wenn die Bienen jetzt wieder Nektar und Pollen eintragen, kann es noch zu Futterengpässen kommen, vor allem bei wechselhaftem Wetter. Wir haben daher regelmäßig das Gewicht der Beuten überprüft und bei Bedarf Futterteig oder Flüssigfutter nachgegeben. Dabei haben wir darauf geachtet, dass das Futter nicht zu kalt ist und dass die Bienen es gut erreichen können. Wir haben auch die Futterwaben im Brutraum kontrolliert und gegebenenfalls umgehängt, damit das Brutnest nicht eingeengt wird.
🍯 Schwache Völker vereinigen
Leider haben nicht alle unsere Völker den Winter gut überstanden. Einige waren zu schwach, um sich weiterzuentwickeln oder hatten keine leistungsfähige Königin mehr. Wir haben daher beschlossen, diese Völker mit stärkeren zu vereinigen, um ihnen eine bessere Überlebenschance zu geben. Wir haben dafür die sogenannte Zeitungs-Methode angewendet, bei der eine Zeitung zwischen die beiden zu vereinigenden Völker gelegt wird. Die Bienen fressen sich durch die Zeitung und gewöhnen sich dabei an den Geruch des anderen Volkes. So wird das Risiko von Kämpfen minimiert. Wir haben natürlich vorher die überzählige Königin entfernt und die Beuten entsprechend gekennzeichnet.
🍯 Tote Bienenvölker auflösen
Leider mussten wir auch einige tote Bienenvölker auflösen. Das ist immer ein trauriger Anblick, aber es gehört leider auch zum Imkerleben dazu. Wir haben die toten Bienen aus den Beuten entfernt und die Waben und das restliche Futter entnommen. Die Waben haben wir eingeschmolzen oder entsorgt, je nachdem, wie alt oder verschmutzt sie waren. Das Futter haben wir aufbewahrt oder anderen Völkern gegeben, wenn es noch gut war. Die Beuten haben wir gründlich gereinigt und desinfiziert, um eine mögliche Übertragung von Krankheiten zu vermeiden. Wir haben auch versucht, die Ursache für das Sterben der Völker zu ermitteln, um daraus zu lernen und Fehler zu vermeiden.
🍯 AFB Monitoring
Eine der gefürchtetsten Krankheiten bei den Bienen ist die Amerikanische Faulbrut (AFB), die durch ein Bakterium verursacht wird und die Brut befällt. Die AFB ist meldepflichtig und führt oft zur Vernichtung der betroffenen Völker. Um die AFB frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen, haben wir im April ein AFB Monitoring durchgeführt. Dabei haben wir von jedem Volk eine Futterkranzprobe genommen, die aus einem Stück Wabe mit offener Brut und Futter besteht. Die Proben haben wir in beschriftete Tüten verpackt und an ein Labor geschickt, das sie auf das AFB-Bakterium untersucht. Wir haben zum Glück keine positiven Befunde erhalten, aber wir werden das Monitoring regelmäßig wiederholen, um auf der sicheren Seite zu sein.
🍯 Überzählige Futterwaben entfernen
Im April haben wir auch die überzähligen Futterwaben aus den Völkern entfernt, die wir im Herbst oder im Winter gegeben hatten. Diese Waben enthalten meist Zuckersirup oder Invertzucker, der nicht so gut für die Bienen ist wie natürlicher Nektar. Außerdem nehmen diese Waben Platz weg, den die Bienen für die Brut oder den Honig benötigen. Wir haben daher die Futterwaben aus den Beuten genommen und durch Mittelwände oder Leerwaben ersetzt. Die Futterwaben haben wir eingeschmolzen oder als Reserve aufbewahrt, falls wir sie nochmal brauchen sollten.
🍯 Brutraum erweitern
Mit der steigenden Temperatur und der zunehmenden Blüte haben die Bienen im April ihr Brutnest stark ausgedehnt. Um ihnen genug Raum dafür zu geben, haben wir den Brutraum erweitert. Wir haben dafür eine zweite Zarge mit Rähmchen und Mittelwänden auf die erste Zarge aufgesetzt. Dabei haben wir einige Brutwaben aus der unteren Zarge in die obere Zarge gehängt, um die Bienen zu animieren, den neuen Raum zu nutzen. Wir haben auch darauf geachtet, dass die Brutwaben zusammenhängend bleiben und nicht durch Futterwaben getrennt werden. So können die Bienen die Brut besser wärmen und pflegen.
🍯 Honigräume aufsetzen
Ende April haben wir auch die ersten Honigräume auf unsere Völker aufgesetzt, um ihnen Platz für den Honigeintrag zu geben. Wir haben dafür eine Absperrgitter zwischen den Brutraum und den Honigraum gelegt, um zu verhindern, dass die Königin in den Honigraum gelangt und dort Eier legt. Die Honigräume haben wir mit Rähmchen und Mittelwänden bestückt, die wir vorher mit Bienenwachs eingerieben haben, um den Ausbau zu beschleunigen. Wir haben auch einige ausgeschleuderte Honigwaben vom Vorjahr verwendet, die die Bienen schneller annehmen. Wir haben darauf geachtet, dass die Honigräume nicht zu früh oder zu spät aufgesetzt werden, um Schwarmstimmung oder Honigmangel zu vermeiden.
🍯 Schwarmkontrolle
Eine der wichtigsten Arbeiten im April ist die Schwarmkontrolle. Die Bienen neigen im Frühjahr dazu, sich zu vermehren und einen Teil des Volkes mit der alten Königin auszuschwärmen. Das ist zwar ein natürlicher Vorgang, aber für uns Imker nicht wünschenswert, da wir dadurch Honigertrag und Bienenvölker verlieren können. Wir haben daher regelmäßig unsere Völker auf Anzeichen von Schwarmstimmung überprüft, wie z.B. Weiselzellen, Spielnäpfchen, gedrängter Bienensitz oder verminderter Flugbetrieb. Wenn wir solche Anzeichen gefunden haben, haben wir versucht, die Schwarmstimmung zu brechen, indem wir z.B. die Königin in einen Ableger umgesiedelt, die Brutwaben geteilt oder die Bienenflucht eingesetzt haben.
🍯 Drohnenrahmen einsetzen und ausschneiden
Im April haben wir auch Drohnenrahmen in unsere Völker eingesetzt, um die Drohnenzucht zu fördern und die Varroamilbe zu bekämpfen. Drohnenrahmen sind Rähmchen ohne Mittelwand, die die Bienen mit großen Zellen ausbauen, in denen sie Drohnenbrut anlegen. Die Drohnenbrut ist besonders attraktiv für die Varroamilbe, die sich darin vermehrt. Wir haben daher die Drohnenrahmen regelmäßig kontrolliert und die verdeckelte Drohnenbrut ausgeschnitten und entsorgt, bevor die Drohnen schlüpfen. So haben wir einen Teil der Varroamilben aus dem Volk entfernt und gleichzeitig die Drohnenpopulation erhöht, die für die Begattung der Königinnen wichtig ist.
🍯 Honig abfüllen
Ende April haben wir auch die ersten Gläser mit unserem leckeren Wedelspang Honig abgefüllt. Wir haben dafür unseren Honigraum genutzt, der eine angenehme Temperatur und eine gute Hygiene bietet. Wir haben den Honig zunächst in einem großen Eimer erwärmt, um ihn flüssiger zu machen. Dann haben wir ihn durch ein Sieb laufen lassen, um eventuelle Wachsteilchen oder andere Verunreinigungen zu entfernen. Anschließend haben wir den Honig in saubere Gläser gefüllt, die wir mit einem Etikett versehen haben. Auf dem Etikett stehen der Name unseres Imkereibetriebs, die Sorte und der Erntezeitpunkt des Honigs, sowie das Mindesthaltbarkeitsdatum und die Chargennummer. So können wir unseren Honig sicher und professionell an unsere Kunden verkaufen oder verschenken.
🍯 Regelmäßige Durchsicht
Im April haben wir auch regelmäßig unsere Völker durchgesehen, um ihren Zustand und ihre Entwicklung zu beobachten. Wir haben dabei auf die Gesundheit der Bienen, die Stärke des Volkes, die Qualität der Königin, die Menge und Verteilung der Brut und des Futters, die Anwesenheit von Schädlingen oder Krankheiten, die Sauberkeit der Beuten und die Einhaltung der Bienenordnung geachtet. Wir haben auch eventuelle Korrekturen oder Eingriffe vorgenommen, wie z.B. das Umhängen oder Austauschen von Waben, das Entfernen von Wildbau oder das Zufüttern von Futter. Wir haben auch unsere Beobachtungen und Maßnahmen in unserem Stockbuch festgehalten, um einen Überblick über unsere Völker zu behalten.
Kommentar hinzufügen
Kommentare